Das Wunschfohlen

Was verstehen wir darunter?

Es wird aus einer wertvollen Stute, der aus einer Vielzahl an möglichen Gründen auf dem natürlichen Wege die Besamung, die Trächtigkeit und / oder die Geburt einen Fohlens verwehrt ist, aber von Eigentümerseite dennoch der große Wunsch nach einem Fohlen besteht, über den Weg der Eizellgewinnung aus der Stute (OPU) mit nachfolgender Befruchtung unter Laborbedingungen (ICSI) und Austragen der Frucht duch eine Leihmutterstute, ein Fohlen als echte Nachzucht der wertvollen Stute geboren.

Deshalb nennen wir dieses Fohlen ein Wunschfohlen.

Auf dem Weg zum Wunschfohlen können Sie von uns beraten und begleitet werden. Die Einzelheiten erfahren Sie im weiteren Verlauf auf diesen Seiten.

Der Weg zum Wunschfohlen besteht grundsätzlich aus

  • dem Ovum Pick-Up (OPU), die Punktion von Eizellen von auf dem Eierstock befindenden Eiblasen der Spenderstute,
  • dem ICSI (Intracytoplamsatische Spermiuminjektion), bei der einer Eizelle ein Spermium injiziert wird (siehe Abbildung rechts),
  • der Entwicklung von implantationsfähigen Embryonen im Labor, welche dann tiefgeforen werden,
  • der Implantation der Embryonen in eine Empfängerstute (Anwachsrate ca. 75%) und
  • dem "normalen" Abfohlen der Empfängerstute.

Beispiele für Spenderstuten, die für das OPU- / ICSI-Verfahren in Frage kommen:

  • Stuten, die nicht aus dem Sport oder der sonstigen Nutzung genommen werden sollen, und denen die Scheinträchtigkeit wie im Rahmen der Embryotrasnfertechnik erspart bleiben soll
  • Stuten, von denen mehrere Fohlen in einer Saison erwünscht sind
  • Stuten, mit gesundheitlichen Problemen / gynkologischen Erkankungen, die eine Besamung und / oder eine Trächtigkeit und / oder einer Geburt verbieten

Entscheidene Vorteile des OPU- / ICSI-Verfahren:

  • ganzjährig möglich (unabhängig von der Zyklusaktivität der Stute), die OPU-Saison ist i.d.R. von September bis April
  • kein Wachsen des Embryos in der Spenderstute, das heißt, keine hormonelle Umstellung der Spenderstute mit Beendigung der Trächtigkeit durch Spülen des Embryos (siehe ET-Techniken)
  • Wiederholbarkeit im Abstand von ca. 4-6 Wochen
  • keine Abhängigkeit von der Fruchbarkeit der Stute
  • keine Abhängigkeit von der Anzahl der befruchtungsfähigen Spermien (Verwendung von Hengsten mit schlechter Fruchtbarkeit oder geringer Verfügbarkeit)

Merke

Der Hauptunterschied und aus unserer Sicht Hauptvorteil des OPU- / ICSI-Vefahrens zum bereits weit bekannten Embryotransferverfahren (ET)  ist, dass die Stute keine echte Trächtigkeit erfährt, die dann durch das Spülen des Embryos wieder abgebrochen wird. Der Stute bleibt damit die physisch und oft vorallem psychisch belastende hormonelle Umstellung im Zusammenhang mit der Befruchtung im Leib der Spenderstute erspart. Der Preis hierfür ist die erforderliche Punktion der Eierstöcke, was einen gewissen Eingriff darstellt.

Grundsätzlich stellen alle hier gelieferten Informationen Grundsatzinformationen ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit dar.

Die Pferdeklinik, welche die einzelnen Schritte durchführt, handelt in Auftrag und in Rechnung der Eigentümer der Spenderstuten und sind diesen gegenüber aufklärungspflichtig.

Wir können Sie in folgenden Punkten beraten und unterstützten:

  • Vorbereitung der Spenderstute (z.B. Untersuchungen auf CEM und EIA, Ultraschalluntersuchungen,
    genereller Check aller Voraussetzungen für das OPU)
  • Koordination des OPU-Termins
  • Koordination des Hengstsamens
  • Transport zu / von Untersuchungen, OPU, Embryoimplantation, etc.
  • Bereitstellung, Vorbereitung und Betreuung der Leihmutterstuten
  • Geburtsvorbereitung und -überwachung
  • Betreuung der Fohlenaufzuchtzeit (Fohlen bei Fuß)
  • Absetzen der Fohlen und ggf. Transport zum Fohlenaufzüchter

Literatur

"Beschreibung der modernen Reproduktionstechniken in der Pferdezucht"

Ein sehr informativer Artikel der Autoren Dr. Jutta Sielhorst, Dr. Bonny-Jasmin Jacobs und Dr. Axel Brockmann wurde im Kundenmagazin "Auf ein Wort" des Landgestüts Celle im Jahre 2019, Aufgabe 10, veröffentlicht. Sie finden die Originalarbeit auf den Seiten 26 - 29 in der Ausgabe 10 unter: https://landgestuetcelle.de/de/auf-ein-wort/

Die 4 einzelnen Seiten des Artikel können sie hier downloaden:

Embryotransfer von Dr. Jutta Sielhorst, Dr. Bonny-Jasmin Jacobs und Dr. Axel Brockmann, Seite 1
Embryotransfer von Dr. Jutta Sielhorst, Dr. Bonny-Jasmin Jacobs und Dr. Axel Brockmann, Seite 2
Embryotransfer von Dr. Jutta Sielhorst, Dr. Bonny-Jasmin Jacobs und Dr. Axel Brockmann, Seite 3
Embryotransfer von Dr. Jutta Sielhorst, Dr. Bonny-Jasmin Jacobs und Dr. Axel Brockmann, Seite 4

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